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Kommunales Wirtschaftsgespräch 2021
In diesem Jahr fand die Veranstaltung am Freitag, 08. Oktober 2021 extern, in der neuen Werkstatthalle auf dem Gelände der Firma Kimm (Baustoffe) in Wabern-Uttershausen statt. Interessante Referenten hatten sich für diesen Abend angekündigt.
Bürgermeister Claus Steinmetz begrüßte alle Anwesenden und bedankte sich für die bisherige Zusammenarbeit und die Gastfreundschaft der Firma Kimm an diesem Abend.
Geschäftsführer Stefan Kimm-Friedenberg erläuterte in seinem Kurz-Vortrag die historischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge seiner Firma, deren Anfänge, die Expansion des Standorts in Thüringen (Elxleben), die Notwendigkeit von Aspekten der Klimaneutralität und Weiterentwicklung von Digitalisierungsprozessen.
Frank Dittmar, neugewählter Präsident der Handwerkskammer Kassel, bilanzierte seine Erfahrungen und Eindrücke, deren Folgen die Umstände mit der Corona-Pandemie für Wirtschaft und Gesellschaft auslösten.
Die Bedeutung des Handwerks sei unverzichtbar für die Stabilität der Wirtschaft. Mangel an Rohstoffen zur Bearbeitung und Weiterverarbeitung erschwere derzeit vielen Betrieben das schnelle Umsetzen von Aufträgen.
Weiterhin sei die Anhäufung von bürokratischen Auflagen, gerade für kleinere Betriebe, eine hohe Hürde. Manches sei in Corona-Zeiten tatsächlich zügiger erledigt worden, da die Notwendigkeit zur Fortsetzung von Arbeiten einen zusätzlichen Schwerpunkt erhielt.
Der Fachkräftemangel im Handwerk spiele nach wie vor eine große Rolle. Frank Dittmar erläutert, dass es vermutlich zu wenig Bezug zu Schüler*innen und deren Interessen sowie falsche Vorstellungen von Berufsbildern im handwerklichen Bereich gebe. Hier wolle er mit seinem Team Abhilfe schaffen und mehr praktische Informationen an die Schulen bringen.
Nachfolgeregelungen zum Fortbestand von Betrieben sei auch ein größeres Problem. In den nächsten Jahren gebe es im Bereich Nordhessens viele Firmen, denen diese Fragen konkret bevorstünden. Der Schwalm-Eder-Kreis hat dazu eine Stelle geschaffen, die sich explizit mit dem „Betriebs-Übergabe-Coach“- Möglichkeiten beschäftigt und Beratungsprozesse dazu anbietet.
Um den ländlichen Raum weiterhin attraktiv für alle Beteiligten attraktiv zu gestalten, bedarf es gemeinsamer Anstrengungen von Wirtschaft und Politik.
Bürgermeister Claus Steinmetz stellte anschließend abgeschlossene und geplante Projekte der Gemeinde dar. Er führte als Beispiel eines gelungenen Sanierungsbaus die „Alte Molkerei“ in Wabern an, aus deren alten Ursprung nun neue Wohnungen entstehen.
Das Gesundheitszentrum wird zum Ende des Jahres in Wabern seinen Betrieb aufnehmen. Das medizinisch wichtige Angebot für den ländlichen Raum ist mit der Kombination aus verschiedenen Anbietern, wie Sanitätshaus, Physiotherapie und das Angebot einer Tagespflegeeinrichtung des ambulanten Pflegedienstes der Gemeindediakoniestation, ein wichtiger Standortfaktor.
Hierbei betonte er das positive und kreative Zusammenwirken unterschiedlicher Akteure, die das Projekt zeitnah zur Umsetzung gebracht haben.
Verschiedene weitere Projekte werden mit Fördergeldern unterstützt und perspektivisch im Kernort Wabern zunächst analysiert, geplant und dann durchgeführt. Hierbei erläuterte er den Stand des Projektes: „Zukunft Innenstadt“, das sich wesentlich mit der Umgestaltung bestehender Flächen und Areale beschäftigen wird. Die Belebung des historischen Ortskerns durch innovative Gewerbeangebote und Gastronomie sind hierbei wichtige Elemente.
Tatjana Grau-Becker, Fachbereichsleiterin der Wirtschaftsförderung des Schwalm-Eder-Kreises sagte, dass sie Herrn Dittmars Ausführungen zustimme und der Schwalm-Eder-Kreis am Abbau von Bürokratien sowie der Attraktivität des Ausbildungsbildes der Handwerk-Tätigkeiten für Jugendliche arbeite. Es sei geplant wieder die Ausbildungsbörsen als Messe-Stände, sobald als möglich wieder aufleben zu lassen, damit der direkte Kontakt vom Interessenten zum Job-Anbieter besser gelingen kann.
Weiterhin sei ein Online-Matching-Programm geplant, bei dem sich junge Menschen einloggen und ihre Fähigkeiten und Interessen eingeben können und sich daraufhin umgehend Berufsbilder und dazugehörige Kontaktadressen matchen (zusammenfügen).
Die Verknüpfung eines guten Zusammenspiels zwischen Behörden und Betrieben halte sie in allen Fällen für den Schlüssel der gemeinsamen Stärkung des ländlichen Raumes.
Im Anschluss plädierte Eugen Knoth, Sprecher der IHK Schwalm-Eder, für Investitionen in Digitalisierung und mögliche Projektförderungen zur Umsetzung von innovativen Ideen im Bereich künstlicher Intelligenz. Es wird ihrerseits eine professionelle Unterstützung von Ideenfindung zur Durchführung von Projekten dieser Art angeboten. (Transparenz, Input, Netzwerk)
Nach Vorträgen und Präsentationen war nun ausreichend Zeit für Gespräche unter den ca. 50 Teilnehmern. Das kulinarische Angebot des Gasthauses „Zur Krone“ gab der Veranstaltung einen sehr charmanten Rahmen.
Weitere Impressionen des Abends: