Feierstunde 50 Jahre Gemeinde Wabern – 75 Jahre Grundgesetz


Wolfgang Ziegler, Vorsitzender der Gemeindevertretung, hatte angeregt, dass dies zum Anlass genommen werden soll, auf die Bedeutung des Grundgesetzes für unsere Demokratie und Gesellschaft hinzuweisen.

Ein weiteres wichtiges Jubiläum findet im Jahr 2024 statt: Die Gemeinde Wabern mit ihren 10 Ortsteilen kann auf 50 Jahre in dieser Konstellation zurückblicken. Die Feierstunde am 23.05.2024 begann mit einem offiziellen Teil der Gemeindevertretersitzung, in dem unter anderem zwei wichtige Themen behandelt wurden: 1. Die Entwicklung im laufenden Haushalt und darüber hinaus auch für die Gemeinde Wabern wichtiges Projekt, der Aufstellung von Photovoltaikanlagen auf dem Deponiegelände.

Im Anschluss an diese Punkte folgte eine einleitende Ansprache von Bürgermeister Claus Steinmetz, der die zahlreichen Gäste, wie Ehrenbürgermeister Günter Jung, die Ehrenbeigeordneten sowie auch ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde Wabern begrüßen konnte. Viele Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung ebenfalls gefolgt und besonders erfreulich war, dass auch viele Jugendliche an dieser Veranstaltung unter Begleitung der Jugendpflegerin Britta Olesin teilnahmen. Was aus der Sicht von Bürgermeister Steinmetz die gute und positive Entwicklung der Gemeinde Wabern in den letzten 50 Jahren geprägt hat, war das hohe Maß an Sachlichkeit, Zielorientierung, Kompromissbereitschaft, die in den politischen Gremien herrschte. Sein Wunsch, dass dies auch weiterhin so bleibt und zum Wohle der Menschen in unserer Gemeinde weiterhin kooperativ zusammengearbeitet wird.

Manfred Uchtmann, als geschichtsinteressierter Waberner, aber auch langjähriger Vorsitzender der Gemeindevertretung und auch ehemaligem Mitglied im Gemeindevorstand, blickte in seinem Vortrag auf die Hintergründe zur Gebietsreform zurück und schilderte die Verläufe des Zusammenschlusses der bis dahin selbständigen Ortsteile zu der Gemeinde Wabern. Mit der Eingliederung des Ortsteiles Harle am 01.01.1974 war dann die Gemeinde in ihrer jetzigen Zusammensetzung vollständig. Auch die damalige gute Zusammenarbeit der ehemaligen Bürgermeister, die sich dann in dem Gemeindevorstand zusammenfanden, war eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung hin zu einer Gemeinde. In den Jahren waren natürlich auch die örtlichen Besonderheiten und auch Vorbehalte gegen eine größere Gemeinde zu berücksichtigen. Manfred Uchtmann warb zum Schluss seiner Rede für eine stärkere Integration der Neubürgerinnen und –bürger in Wabern, um die Kommune auch für die Zukunft auf eine breite Basis zu stellen.

Es schloss sich eine Gesprächsrunde an, bei der einige Gesellschaftsbereiche abgedeckt waren. Cordula Bergmann, 2. Vorsitzende des Chorvereines, sprach für den Bereich Ehrenamt und Vereine. Helena Oswald, Tagespflege Wabern, für die Entwicklung im Bereich der Betreuung der älteren Menschen. Florian Stabler, Erzieher und stellvertretender Leiter der Kindertagesstätte Schatzkiste, im Bereich der Betreuung und Förderung der Kleinkinder. Günter Jung, Ehrenbürgermeister der Gemeinde Wabern konnte auf 24 Jahre Bürgermeistertätigkeit zurückblicken. Wolfgang Nelke, 1. Beigeordneter, als Vertreter der jeweiligen Bürgermeister, stand für den ehrenamtlichen Aspekt in der Kommunalpolitik.


Deutlich wurde, dass in allen Bereichen große Herausforderungen für unsere örtliche Gemeinschaft liegen. Ob es die Entwicklung der Vereine ist, die immer auch wieder Menschen für die Mitarbeit motivieren müssen, so Cordula Bergmann. Auch die Pflege und Betreuung älterer Menschen, die in den nächsten Jahren wahrscheinlich noch zunehmen wird, verlangt den Einsatz aller an der Versorgung beteiligten Institutionen. Auch hier wurde von Frau Oswald noch einmal deutlich gemacht, dass der Ausbau eines barrierefreien Umfeldes, auch in unserer Gemeinde, verbessert werden kann. Aber auch die Beratung älterer Menschen in Banken und Kreditinstituten sollte nicht vernachlässigt werden. Florian Stabler konnte die Veränderungen der letzten 10 bis 20 Jahre im Bereich der Kinderbetreuung und –förderung sehr deutlich darstellen, die sich aktuell hin zu einer stärkeren Beteiligung der Kinder und Mitspracherechte der Kinder entwickelt. 

Günter Jung erläuterte die Gründe für die Einstellung des Kleinkunstfestivals Harlekinade und stellte auch noch einmal die große Freude an seiner Arbeit als Bürgermeister in Wabern heraus. Wolfgang Nelke verwies auf die großen Herausforderungen, auch in finanzieller Hinsicht, vor die unsere Gemeinde wie auch die anderen Kommunen gestellt sind. Eine stärkere finanzielle Unterstützung, insbesondere bei Pflichtaufgaben, wie der Kinderbetreuung, sollte durch Bund und Land erfolgen.


Eine besondere Bedeutung hat das ehrenamtliche Engagement auch in der Kommunalpolitik und Bürgermeister Steinmetz stellte dar, welche Funktionen in den letzten Jahren von welchen Personen besetzt wurden. In 50 Jahren gab es sieben verschiedene Vorsitzende der Gemeindevertretung, vier Bürgermeister, aber nur drei Erste Beigeordnete. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass Wolfgang Nelke als amtierender Erster Beigeordneter, diese Funktion schon 35 Jahre inne hat. Dies dürfte hessenweit einmalig sein und ist besonderen Respekt und Anerkennung wert. Wolfgang Ziegler und Bürgermeister Steinmetz überreichten Wolfgang Nelke ein Geschenk für diese langjährige Tätigkeit und Treue.

Bulut Ekmen, ein elfjähriger Musikschüler aus der Musikschule Schwalm-Eder, bildete den musikalischen Rahmen für die Veranstaltung und erntete für seine beiden Gesangsbeiträge großen Applaus.

Wolfgang Ziegler wies in seiner Ansprache zu 75 Jahre Grundgesetz darauf hin, welche große Bedeutung dieses Verfassungswerk für unseren Staat, die Menschen in unserem Land und selbst auch in unserer Kommune hat. Vor dem Hintergrund der Diktatur und des Schreckens der Nationalsozialisten und des verheerenden Krieges, ist ein Gesetzeswerk entstanden, das uns weitreichende Grund- und Menschenrechte zusichert. Dieses Grundgesetz gilt es zu respektieren, aber auch zu schützen, Insbesondere auch vor den Angriffen verfassungsfeindlicher Organisationen. Mit Zivilcourage gilt es entsprechenden Tendenzen entgegenzutreten. Dies wurde abschließend auch mit einem Bild mit dem Banner der Initiative des Schwalm-Eder-Kreises „mach dich strack“ durch die vielen Besucher*innen dieser Feierstunde bekräftigt.


Impressionen des Abends