Kultur-Erlebnisse aus Nah und Fern (Teil 1)


Die Veranstaltungsreihe bietet immer eine vielfältige Mischung aus verschiedenen Genres der Kultur mit Acts von KünstlerInnen aus der Region sowie über die Grenzen hinaus für alle Generationen.

In diesem Jahr wurden zwei Locations für die Darbietungen vorbereitet. Der Kulturraum im Bahnhof und die Mehrzweckhalle. Bei einem Zuschauerkontingent, das die Anzahl von 120 BesucherInnen überschreitet, ziehen wir sozusagen in die Mehrzweckhalle um. Dies bot sich für die Events mit Susanne Fröhlich und Mario Basler an, da die Vorverkaufszahlen dies in kurzer Zeit nach dem Ticketverkaufsstart abzeichneten. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, so dass beide Location gut bespielbar sein konnten.

Bürgermeister Claus Steinmetz begrüßte die Gäste zum Eröffnungsabend im Bahnhof. In seiner Rede betonte er die Wichtigkeit des Zugangs zu Kultur für alle Generationen. Dabei sei es wichtig, dass viele UnterstützerInnen sowohl aus dem hauptamtlichen als auch ehrenamtlichen Bereich gemeinsam tätig seien. Nur so könnten umfangreiche Aufgaben, wie diese, gut organisiert werden. Er freue sich in jedem Jahr auf den besonderen Mix zwischen Bekanntem und Neuem aus Nah und Fern, was immer wieder zu interessanten Gesprächen und als Inspiration dienen könne.

Im Anschluss begrüßte Dr. Helmut Hennighausen als Vorsitzender des Geschichts- und Kulturkreises die Gäste und betonte, dass der Verein gerne als Mitgestalter des Teams Kulturarbeit der Gemeinde Wabern zum Gelingen der jeweiligen Kulturwoche beiträgt. Traditionell finanziert und gestaltet der GuK den Eröffnungsabend dieser Veranstaltungsreihe und serviert dem Publikum leckere Speisen und Getränken während der Kulturwoche; bis auf einen Abend, der vom Team Rathaus in diesem Jahr übernommen wurde.

Musik mit dem Ensemble: Dark Vatter un sinne Combo aus Kassel, so lautete der Titel des ersten Abends. Anhand der Überschrift war klar, dass uff pladde geschwatzt und jesungen wird. Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt und die gute Energie der SängerInnen um Timo Israng, ging unmittelbar auf das Publikum über.Tolle Südstaatenmusik gepaart mit regionalem Flair, so könnte der Überschrift des Abends lauten.Gelungener Einstieg in die Kulturwoche mit dem Gaageschnuddenrockenroll!

Am Samstag wechselte des Genre von Musik zu Comedy. Comedienne und Schauspielerin Patricia Moresco aus Berlin, die als mit ihren Programmen bereits viele renommierte Comedy-Preise erhielt, bot eine unterhaltsame Performance der besonderen Art.Sie schaffte es, in Kürze, alle Anwesenden so zu unterhalten, dass durchgängig für den gesamten Zeitraum ihres Auftritts gelacht wurde. Ihre facettenreiche und schauspielerische Darbietung war grandios. Stand-Up-Comedy vom Feinsten.Zielgenaue Pointen mit Blick auf Politik, Gesellschaft, Klima-Krise und den Avancen zwischen Mann und Frau wurden mit kurzen Fakten komödiantisch auf den Punkt gebracht. Ein sehr unterhaltsamer Abend für die Lach- und Denkmuskeln.

Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen für die Organisatoren und HelferInnen zum kompletten Umbau der Räumlichkeiten für den Literatur-Tag, der bereits ab 9:30 Uhr Einlass bot. Trotz Zeitumstellung waren alle MitarbeiterInnen pünktlich mit frischem Kaffee um 7:00 Uhr am Start. Danke!

Der bereits 8. Literatur-Tag während einer Kulturwoche bot wieder eine breite Vielfalt an Literarischem sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.

Im „Marktplatz“ im Lounge-Bereich boten einige Aussteller vielseitige kreative und schriftstellerische Sachen zum Verkauf an.

Auf der Bühne präsentierten viele Literaturliebhaber die unterschiedlichsten Darbietungen, die diesen Tag wieder zu einer besonderen Veranstaltung machten.

Zu Auftakt des Literatur-Tages waren viele Eltern mit ihren Kindern gekommen, um an der Aufführung mit dem Titel: Mut zum Schulstart teilzunehmen. Die SchülerInnen der Klasse 4a der Grundschule Wabern boten ein kurzes Schauspiel mit tollen Kostümen und dem lustigen Verständnis von Namen und der Notwendigkeit ihrer Buchstaben. Mit ernsthafter Glaubwürdigkeit und Routine absolvierten sie ihren Auftritt unter der Anleitung ihres Klassenlehrers, Andreas Hoppe. Die Kulissen dazu werden ebenso eigenständig im Unterricht von den SchülerInnen hergestellt und in Szene gesetzt.

Für den anstehenden Weihnachtsmarkt befinden sie sich bereits in Vorbereitung von verschiedenen Sketchen zur Weihnachtszeit. Seid gespannt!

Beim nächsten Auftritt rückten die Instrumente auf der Bühne in den Vordergrund. Musiker Frieder Krauss & Frieder Clas erläuterten, welche historische Bewandtnis eine Trichtergeige hat und vor allem, wie sie klingt. Als skurriles Instrument wird sie bezeichnet; diesem Eindruck wird sie wohlwollend gerecht. 

Der Mitveranstalter, die Mitglieder des Literaturkreises Wabern, auch liebevoll LKW benannt, präsentierten nacheinander eigene literarische Texte.

Frau Holle und Schneewittchen waren in der Leseecke für die jüngsten Literaturinteressierten in tollen Kostümen vor Ort.

Zum Abschluss des Tages wurde der diesjährige WOM (Wabern-Open-Mike) – Gewinner gesucht. Die Vorgabe lautet: In der Zeit von drei Minuten Lesetexte vorzutragen, mit denen man die Jury beeindruckt.

Es meldeten sich 8 Personen, die nacheinander ihre Texte vortrugen; in Form von: Gedichten, Lyrik, Prosa, Roman, Kurzgeschichte; je nach Gusto.

Die kurz zuvor, spontan aus dem Publikum rekrutierte Jury zog sich mit ihren Eindrücken ins stille Kämmerlein zurück und wählte die drei Preisträger aus.

Heinrich Gröger trug stellvertretend für die Jury die Begründungen der Wahl vor:

von links: Irmhild Greb, Andreas Köthe, Heinrich Gröger, Tessa Schulz, Walter Schomberg (Moderator des WOM´s),  Detlef Zesny, Ulrich Hohlbein sowie Organisator & Autor Michael Meinicke.
  1. Preis ging an Detlef Zesny mit Gedichten
  2. Preis ging an Andreas Köthe mit Auszügen aus seinem Buch: Hauptsache Schiebedach
  3. Preis ging an Ulrich Hohlbein mit Beobachtungen aus Damaskus, Syrien

Sie alle erhielten die Gläserne Rübe, einen Geldpreis und eine Urkunde.



Mit Erlaubnis des Gewinners, Detlef Zesny, veröffentlichen wir hier seine beiden Gedichte:

Detlef Zesny

Gestern war der Tag

All die Jahre meiner Zeit,
die von Erinnerung geprägt,
sind heute längst Vergangenheit
und in Gefühlen abgelegt.

Und auf die Jahre meiner Zeit,
die zur Erinnerung noch werden,
mach´ ich mich heute schon bereit,        
um das Gefühl nicht loszuwerden.

Die gute alte Zeit ist JETZT!
Sie ist nicht gestern oder morgen.
Sie wird durch´s HEUTE nur ersetzt
und bleibt im SPÄTER  nur verborgen.

Vielleicht ist es grad´ heute besser.
Vielleicht ist es ja morgen schlecht.
Ich brauche keinen Zeitenmesser,
der die Erinnerungen schwächt.

Was das Morgen nicht vermag,
öffnet heute Horizonte.
Ich hab Spaß an diesem Tag,
weil ich es gestern noch nicht konnte.

 

Schmetterlinge weinen leise

Schillernd bunt, unschuldig schön,
getragen von den Winden.
Fröhlich tanzend, im Wohlergeh´n
sich spielend wiederfinden.

Hoch hinaus und tief hinab
Fliegen freudig sie im Reigen
mit den Wolken auf und ab.
Fühlen laut ihr tiefes Schweigen.

Unbekümmert wie ein Kind,
ein frühlingsbunter Lebensplan.
Beachten sie nicht Sturm noch Wind,
der aus der Bahn sie werfen kann.

Wird einer mal für immer geh´n,
auf die unendlich lange Reise.
Niemals wirst du Tränen seh´n,
denn Schmetterlinge weinen leise.


Wir möchten uns im Besonderen bei der jungen Moderatorin, Lina Hämel aus Uttershausen, bedanken, die charmant und gut informiert auf der Bühne alle Ereignisse des 8. Literaturtages ankündigt hat.




Im Namen des Teams Kulturarbeit
Alexandra Vogt-Schulz

 

  • Teil 2 des Rückblicks folgt -

Impressionen der ersten Veranstaltungen: